„Wissen und Können“ sollen die Schulen vermitteln – aber eben nicht nur das. Das bayrische Erziehungs- und Unterrichtsgesetz trägt uns auch auf, „Geist und Körper, Herz und Charakter“ zu bilden. Damit kleidet der Gesetzestext in eine andere Sprache, was Antoine de Saint-Exupery bereits den „kleinen Prinzen“ erfahren ließ: „Man sieht nur mit dem Herzen gut – das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“.

Im Religionsunterricht, dem „kleinen Fach der großen Fragen“,  versuchen wir, diesem Auftrag gerecht zu werden: Zum einen dadurch, dass im Unterricht Raum ist für das, was die Schülerinnen und Schüler bewegt – hier dürfen und sollen sie das aussprechen, was sich nicht in Hefteinträgen festhalten lässt.

Zum anderen schaffen wir im Schulalltag Möglichkeiten, über den Tellerrand der Stoffvermittlung hinauszublicken, den Blick nach innen zu richten und besondere Formen der Schulgemeinschaft zu erleben, z.B. in Schulgottesdiensten und Andachten. Vertieft wird dies auf den Orientierungstagen, die die Klassen der 9. Jgst. in Weißenhorn verbringen und sich dort „über Gott und die Welt“ unterhalten.

Im Schulgebäude greifbar wird das Anliegen unseres Faches im „Raum für uns“: Dieses ehemalige Klassenzimmer haben Schülerinnen und Schüler der Oberstufe in einem Projektseminar bereits vor über 10 Jahren so umgestaltet, dass ein angenehmer Ort zum Wohlfühlen entstanden ist – ohne Tische und Bänke, dafür mit einem Teppich und Sitzkissen. Besonders hier ist Raum für all das, was unsere Schülerinnen und Schüler bewegt – ein „Raum für uns“ eben.